Unglaubliche Erfahrungen
Während unseres Aufenthalts konnten wir unglaubliche Erfahrungen sammeln. Es war für uns mehr als nur ein Auslandsaufenthalt. Es war ein Stück Lebensschule. Wir gingen in ein fremdes Land mit wenig Sprachkenntnissen sowie einem fast unbekannten Arbeitskollegen, ohne zu wissen, ob wir uns verstehen würden oder nicht. Wir haben uns zum Glück sehr gut verstanden und die Zeit miteinander genossen.
Wir haben gelernt uns zu organisieren, den Haushalt zu führen, aber auch andere Gewohnheiten und Mentalitäten zu akzeptieren. Drei Monate lang immer wieder neues Essen zu probieren ohne dass man wirklich weiss was es ist, uns zu verständigen, zu arbeiten oder einkaufen zu gehen in einer Sprache, die wir nicht beherrschen, war sehr spannend. Auch der Besuch beim Coiffeur war auf einmal eine Herausforderung. Jedoch kann man sich mit Händen und Füssen ja bekanntlich auch gut verständigen😉. Zusammenfassend könnte man sagen, dass wir komplett aus unserer Komfortzone gegangen sind. Wir sind sowohl persönlich, als auch in unserer Arbeitsweise deutlich an Reife gewachsen und haben dabei wertvolle Fähigkeiten entwickelt. Zum Beispiel hat Timo in der Montage viel über Elektroinstallationen sowie den Schaltkastenbau gelernt, aber auch sein Wissen in allgemeinen Montagen erweitert. Ich konnte ebenso mein Wissen im Anlagen- und Apparatebau erweitern und habe auch noch eine kurze Zeit in der Qualitätskontrolle gearbeitet, was komplett neu für mich war.
Es war beeindruckend für uns, neue Arbeits- und Vorgehensweisen zu sehen. Dies gab uns eine komplett neue Perspektive auf unser Arbeitsleben. Wir haben gesehen, dass man Probleme auch auf ganz andere Weisen lösen kann und dass es nicht selbstverständlich ist, immer über Top-Werkzeuge und Einrichtungen zu verfügen. Nebst diesen Erlebnissen konnten wir auch viel Erfahrung und Know-how austauschen, sowie unser Netzwerk an Kontakten international erweitern!
Spannenden Freizeitaktivitäten
Natürlich haben wir auch viel in unserer Freizeit erlebt. Wir haben so viel besichtigt, wie nur möglich und hatten somit immer vollgeplante Wochenenden. Obwohl wir immer sehr spontan geplant haben, sind unsere Planungen immer wunderbar aufgegangen. Wir durften wundervolle Orte entdecken, neue kulinarische Erlebnisse ausprobieren (z.B. Tintenfisch) und haben auch verschiedene Aktivitäten unternommen. Zum Beispiel haben wir das Surfen erlernt, waren auf einer Zipline und sind auch Rodeln gegangen. Zudem haben wir einmal ein Auto gemietet und einen Wochenend-Roadtrip gemacht. Mehr dazu findet ihr in unseren vorherigen Blogs. Auch haben wir die Ilha do Mel besucht, was sehr schön war. Auf einer Bootstour rund um die Insel, sind uns sogar Delfine begegnet und an einem der vielen Strände dort sind wir auch noch surfen gegangen.
Letztes Wochenende war aus unserer Sicht eines der Besten. Wir sind mit einem Nachtbus 13 Stunden nach Foz do Iguaçu gefahren. Dort haben wir eines der 7 Weltnaturwunder besichtigt und zwar sind das die Iguaçu-Wasserfälle. Die Dimensionen sind unglaublich. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie viel Wasser dort hinunterrauscht. Es ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Wir haben zudem noch eine Bootstour direkt unter die Wasserfälle gewagt, dabei hat man auch einmal mehr die Gewalt dieses Wassers gespürt. Einfach unfassbar! Danach sind wir noch in einen Vogelpark in der Nähe gegangen, wo wir ganz unterschiedliche Vogelarten gesehen haben. Viele von ihnen sind auch vom Aussterben bedroht. Vom Papagei bis zum Krokodil hat man dort alles gefunden.
Am letzten Tag buchten wir noch eine Spezialtour durch das Itaipu-Wasserkraftwerk. Dies hat mich persönlich am meisten beeindruckt. Das Wasserkraftwerk ist ein Gemeinschaftswerk von Paraguay und Brasilien. Deshalb ist es auch genau 50 % zu 50 % aufgeteilt. Es ist das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt und bis heute eines der effizientesten. Es produziert jährlich so viel Strom (103 Terawattstunden), wie die Schweiz in 1,5 Jahren verbraucht. Somit versorgt es 90 % von Paraguay und 20 % von Brasilien mit Strom. Das Kraftwerk verfügt über 20 Turbinen, welche mit je 700 m³ Wasser aus dem Stausee betrieben werden. Der Stausee hat eine Länge von 170 km und eine Breite von 12 km. Der tiefste Punkt ist etwa 200 Meter tief, was ein Volumen von 29.000 Millionen m³ Wasser ergibt. Es war äusserst interessant, dieses Bauwerk zu besichtigen und auch einfach mal diese unwahrscheinlich großen Dimensionen wahrzunehmen.
Blick auf die letzten zwei Wochen
Nun freuen wir auf unsere letzen zwei Wochen und geniessen noch unsere Zeit hier in Brasilien. Wir haben geplant, für 3 Tage nach Aquidauana (Campo Grande) zu gehen, dort die Eltern unserer Portugiesisch Lehrerin zu besuchen und ihre Farm zu besichtigen. Danach gehen wir weiter nach Rio de Janeiro und bleiben dort den Rest unserer letzten Woche. Wir werden dort so viele Sehenswürdigkeiten wie nur möglich besichtigen gehen und auch wieder die Gelegenheit nutzen, um Surfen zu gehen und noch ein letztes Mal das brasilianische Leben zu geniessen. Danach treten wir unsere Reise zurück in die Schweiz an, damit wir pünktlich am 03.10.2024 ankommen.
Dank
Als Letztes möchten wir uns noch bei der Bühler AG bedanken und auch beim Bühlerwerk in Curitiba, das uns durch diese 3 Monate geleitet hat. Es ist nicht selbstverständlich, dass man schon in diesem jungen Alter eine solch große Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt erhält. Wir schätzen dies sehr und sind dafür unendlich dankbar. Es wird einen prägenden Abdruck in unserem Lebensweg hinterlassen. Besonders möchten wir uns bei Stefanie und Antonia bedanken, die den riesigen Aufwand auf sich genommen haben, alles für uns zu organisieren.
Vielen Dank und bis bald!
hoi Nicola
Super, dass du das erleben konntest-bestimmt ein Lebensprojekt!
Gueti Rückreis. und Gruss aus Gais / Stein
Hoi Werner
Schön von dir zu hören! Dem, was du sagst, kann ich nur zustimmen. Ein Lebensprojekt, welches ich nicht so schnell wieder vergessen werde.
Liebe Grüsse aus Brasilien und bis bald wieder einmal
Nicola